Von Sørfjorden (NO) nach Ritsem (SE)
2007 wurde der alte Samenweg von Sørfjorden über die norwegisch-schwedische Grenze nach Ritsem als Gränsleden (samisch „Rájdebálges“) wiederbelebt und neu markiert. 62 km führt er von den Fjorden bis zum Akkajaure durch das Fjäll.
Vielleicht, weil er noch recht neu und unbekannt war - oder aber auch, weil die Bootsverbindung von Kjøpsvik über den Tysfjord zur kleinen Siedlung Sørfjorden nicht mehr regelmäßig besteht - war der Weg im Sommer 2011 recht wenig frequentiert. Noch also fast ein Geheimtipp.
Kjøpsvik (X7555801 Y1523116)
Sørfjorden: Boot
Kjøpsvik ist sicher der bessere Ausgangspunkt der Tour über den Gränsleden: so lässt sich die notwendige Überfahrt über den Tysfjord besser planen.
Erreichbar ist der Ort bspw. über eine Busverbindung von und nach Narvik (eine mögliche Anreise: Flugzeug von Stockholm nach Kiruna, direkt vom Flugplatz mit dem Bus nach Narvik und von dort weiter nach Kjøpsvik).
Wer abends ankommt und am nächsten Morgen mit dem Boot weiter fahren möchte, kann auf einer kleinen Wiese direkt an den Kaianlagen (vor dem dortigen Geschäft) sein Zelt aufschlagen (einen Wasserschlauch für die Bootsversorgung mit frischem Wasser findet man direkt auf Kai).
Mit dem Boot geht es von Kjøpsvik nach Sørfjorden.
Über die möglichen Verbindungen sollte man sich am besten bereits im Voraus bei den
Betreibern, Brødene Johansen (Telefon +47 75 774329) erkundigen: es gibt (im August 2011)
keine regelmäßigen Bootsverbindungen über den Tysfjord!
Mit ein bisschen Planung kann man bei einer der Versorgungsfahrten für das Wasserkraftwerk
in Sørfjorden mitfahren (Fahrpreis: 100 NOK). Auch ist es möglich, ein Boot für die Überfahrt
zu chartern, allerdings werden dann etwa 2.000 NOK fällig.
Sørfjorden (X7552631 Y1535831)
Kjøpsvik: Boot
Brynvatnet: 4 km
Sørfjorden ist eine kleine Siedlung am gleichnamigen Fjord. Am Bootsanleger erwartet den Wanderer neben einer Informationskarte ein überdachter Rastplatz, an dem die Tour dann startet bzw. endet.
4 km Straße
Von Sørfjorden recht steil bergauf durch den Wald führt die Schotterstraße zum oberen,
am Brynvatnet-Stausee gelegenen Teil des Wasserkraftwerks von Sørfjorden. Der Blick über
den Indre Tysfjord bzw. Sørfjord ist wunderbar, hat man sich erst einmal auf Fjällhöhe
hinaufgekämpft.
Brynvatnet (X7551242 Y1536362)
Sørfjorden: 4 km
Kjeringvatnet: 3 km
Wie alle anderen Hütten entlang des Gränsleden auf Norwegischer Seite ist auch die Hütte unterhalb des Staudamms Brynvatnet komplett ausgestattet: 2 Betten, Tisch und Küche. Weiterhin ein Rastplatz unter freiem Himmel und eine Toilette. Zeltplätze finden sich in unmittelbarer Nähe.
3 km Kalfjäll
Nach dem Aufstieg von Sørfjorden ist man in Brynvatnet schon an der Baumgrenze
angekommen.
Der Weg führt jetzt entlang des Sees und weiter (leicht) bergauf Richtung Renwachthütte und
Rasthütte Kjeringvatnet. Leider führen in dieser Gegend noch viele Stromleitungen über
die Berge, sodass sich der rechte Natur-Eindruck nicht wirklich einstellt.
Kjeringvatnet (X7548393 Y1536658)
Brynvatnet: 3 km
Krokvatnet: 5 km
Rasthütte mit zwei Betten.
5 km Kalfjäll
Weiter geht es auf dem gut markierten, aber kaum ausgetretenen Weg über das Kalfjäll.
Hierbei sind einige Bodenwellen und auch einige weitere Höhenmeter zu machen und ein
paar Hindernisse (sumpfige Stellen) zum umgehen. Nach einiger Zeit verschwinden jetzt
auch die Hochspannungsmasten.
Krokvatnet (X7545044 Y1536951)
Kjeringvatnet: 5 km
Røysvatnet: 10 km
Rasthütte mit zwei Betten.
10 km Kalfjäll
Direkt hinter der Hütte muss ein Fluss überquert werden. Die Brücke ist leider
(August 2011) zerstört, sodass man hier durch das Wasser muss. Es finden sich von der
Brücke flussabwärts aber einige gut gangbare Stellen, wohin der Weg mit Steinmännchen
sehr gut markiert ist.
Der Weg führt bis nach Røysvatnet über das Kalfjäll, teilweise über blanke Felsen, die wie
die Rücken dicht an dicht gedrängter Wale aussehen. Hat man dann den Rand der Hochebene
erreicht, bietet sich ein wunderbarer Blick über das Tal auf die umliegenden Berge.
Røysvatnet (X7540421 Y1542332)
Krokvatnet: 10 km
Staatsgrenze: 1,3 km
Als letzte Station auf Norwegischer Seite findet sich hier nur eine Windschutzhütte. Allerdings liegt die Touristen-Hütte Røysvatnet am Nordkalottleden nur 1.700 Meter entfernt, man kann sie vom Windschutz aus gut sehen.
1,3 km Kalfjäll
Der Weg führt zunächst über eine recht wackelige Brücke weiter über‘s Kalfjäll auf die bald
sichtbare, durch organgefarben markierte Steine gekennzeichnete Grenze zwischen
Norwegen und Schweden zu.
Grenzstein Nr. 251 (X7539503 Y1543149)
Røysvatnet: 1,3 km
Nordkalottleden: 0,7 - 2,5 km
Hier passiert der Gränsleden die norwegisch-schwedische Grenze. Ein schöner alter Grenzstein mit Krone und der Nummer 251 markiert den Übergang.
0,7 - 2,5 km Kalfjäll
Weiter geht es über das Kalfjäll, mit leichtem Gefälle. Über ein paar kleine Bäche erreicht man
bald den Nordkalottleden, der in Nord-Süd Richtung den Gränsleden kreuzt.
Die auf den Wegweisern hier angegebene - offizielle - Entfernung zur Rasthütte Røysvatnet
(2 km) KANN gefühlt einfach nicht stimmen; irgendwer hat „4 km bis zur Brücke“ dazu
geschrieben, was mir richtiger erscheint.
Kreuzung Nordkalottleden (X7538246 Y1544242)
Sårgå: 5 km
Staatsgrenze: 0,7 - 2,5 km
An dieser Stelle, bestückt mit einem Wegweiser, kann man sich entscheiden: weiter Richtung Ritsem auf dem Gränsleden oder aber auf den Nordkalottleden abbiegen gen Norden (Abisko) oder Süden (Vaisaluokta am Südufer des Akkajaure). Ebenso bietet sich hier für Wanderer auf dem Nordkalottleden die Möglichkeit, gen Sørfjorden oder Ritsem abzubiegen.
5 km Kalfjäll
Der Weg nach Sårgjå ist nicht mehr lang und führt über das hier recht ebene Kalfjäll.
Sårgå (X7536559 Y1545792)
Gálavárddo: 9 km
Nordkalottleden: 5 km
Dieser Rastplatz liegt schön an einem (bewegten, daher Trinkwasser-geeigneten) See mit Blick über das Tal.
9 km Kalfjäll, Sumpf, Krüppelbirkenwald
Von Sårgå führt es weiter bergab, zunächst über das Kalfjäll, mit ein paar kleinen
Klettereinlagen an recht steilen Stellen zu Flüssen und Bächen hinunter, hier und da mal
durch diese und ein paar sumpfige Stellen hindurch.
An der Brücke über den Sårgåjávrre kommt man auf dieser Tour erstmalig in ein kleines
Waldgebiet und sieht die ungewöhnliche Wegmarkierung: an Bäumen und Ästen hängende
Holzklötze in blau, grün, gelb rot - den traditionellen Farben der Samen.
Auf der Halbinsel an der Brücke liegen einige gute Zeltplätze.
Wer weiter geht, findet auf dem welligen Gelände im Sommer kaum fließendes Wasser und
muss sich bis zu einem schönen Zeltplatz an einem Bach gedulden. Dieser findet sich dann
nach einigen Kilometern auch (bspw. an einem Bach, X7532410 Y1548222).
Gálavárddo (X7529550 Y1549886)
Väständan: 6 km
Sårgå: 9 km
Der letzte Rastplatz auf dem Kalfjäll - hier kann man die Aussicht und Ruhe noch einmal relatif mückenfrei genießen.
6 km Kalfjäll, Wald
Von Gálavárddo geht es zunächst sanft, dann aber zunehmend deutlich bergab gen Akkajaure.
Im August ist der Weg gesäumt von Hjortron (Moltebeeren) und Blaubeeren, die es vorher
nur verstreut gab.
Nach einiger Zeit führt der Weg dann endgültig hinab in den Wald, durch den man dann
das Westende des Akkajaure und die dortige Rasthütte erreicht.
Väständan Akkajaure (X7525227 Y1549886)
Sievgok: 12 km
Gálavárddo: 6 km
Die Rasthütte am Väständan des Akkajaure liegt ein paar Meter oberhalb des Ufers und bietet durch ein paar restliche Bäume hinab einen wunderbaren Blick über den See.
Zelte kann man hier problemlos am Seeufer aufstellen.
12 km Wald, Sumpf
Der Weg über‘s Kalfjäll ist markiert und wenig ausgetreten, das ist hin und wieder schon
beschwerlich. Die letzten 20 km (oder vielleicht auch 25 km, wie Einheimische meinen) führen
jetzt aber ungespurt durch den Wald und Sümpfe.
Ein Trost: die Markierungen an den Bäumen geben den Weg eindeutig vor, sodass man
wenigstens nicht falsch abbiegen kann.
Nach etwa einer halben Stunde erreicht man so die erst 2010 fertiggestellte Brücke über den
Ubmasjåhkå (X7525585 Y1554256), von hier aus geht es dann weiter zum Rastplatz Sievgok.
Wer den Weg durch den Wald nicht antreten möchte, kann - entweder zu Beginn oder aber
zum Ende der Tour - einen Bootstransfer buchen bei Bengt: Telefon +46 70 3986593.
Auch per Hubschrauber kommt man an das Väständan: Fiskflyg (Telefon +46 973 10245 oder
+46 973 40032, www.fiskflyg.se).
Diese Buchungen sollten allerdings schon im Vorfeld organisiert werden, da es keinen
regelmäßigen Verkehr gibt und am Westende des Akkajaure nur mühsam ein Mobilfunknetz
erreicht werden kann (meistens funktioniert dann nur SMS).
Sievgok
Ritsem: 8 km
Väständan: 12 km
Der Rastplatz Sievgok liegt auf etwa 1/3 der Strecke vom Väständan nach Ritsem im waldigen, aber schon höheren Gebiet.
8 km Wald, Sumpf
Von Sievgok nach Ritsem geht es weiter durch waldiges und teilweise sumpfiges Gelände. Und
etwas hoch über den Stuor Sievgok.
Ritsem Fjällstation (X7515180 Y1570600)
Sievgok: 8 km
In der STF-Fjällstation in Ritsem (Telefon +46 973 42030, ritsem@stfturist.se) findet sich neben Übernachtungsmöglichkeiten in verschiedenen Häusern, einem Zeltplatz und Stellplätzen für Wohnwagen und Wohnmobile auch ein (sehr kleiner, aber gut sortierter) Shop, in dem das Wichtigste eingekauft werden kann. Übrigens der einzige im Ort.
Wer seine Tour fortsetzen möchte, kommt von hier mit dem Boot über den Akkajaure zum Padjelanta- und Nordkalottleden. Oder aber man fährt mit dem Bus nach Vakkotavaare bzw. nach Saltoluokta um auf dem Kungsleden Richtung Norden bzw. Süden zu gehen.
Die tägliche Busverbindung Richtung Gällivare findet man unter www.ltnbd.se.
Von und nach Gällivare kommt man mit dem Flugzeug (www.gellivare.se/Projekt/Lapland-Airport) oder mit dem Zug (www.sj.se) z.B. aus/nach Stockholm.